Beifußtee

Kräutertee ist gut

Der gemeine Beifuß (Artemisia vulgaris) oder umgangssprachlich auch als Besenkraut, Gewürzkraut, Gürtel- oder Jungfernkraut kommt in Europa, Nordamerika und Asien vor. Dort wächst die zwei Meter hohe Pflanze an Wegrändern, Gleisen, verwilderten Plätzen oder Böschungen. Viele sehen ihn als Unkraut an. Allerdings ist die Pflanze ein beliebtes Küchenkraut. Köche nutzen die Pflanze bei fettem und schwerem Essen, da der leicht bittere Geschmack den Appetit und die Produktion der Magensäfte anregt. So trägt es zu einer besseren Verdauung bei.

Der Beifuß hat ebenfalls in der Kräuterkunde eine lange Geschichte. In der traditionellen chinesischen Medizin benutzt man ihn noch heute zu kleinen Kegeln gerollt als Unterstützung bei Akupunkturbehandlungen. Im Altertum setzten Geburtshelfer ihn ein, um die Wehen zu aktivieren. Allgemein galt das Gewächs als Frauenheilmittel und wurde im Laufe der Geschichte Göttinnen wie der Isis, Artemis und Diana geweiht. Heute tritt die Anwendung als Heilkraut etwas zurück, da der wirkunsgsstärkere Wermut ähnliche Inhaltsstoffe hat. Dennoch soll auch Beifuß neben der wehenfördernden, eine antimykotische, krampflösende, antibakterielle Wirkung haben. Kenner kochen gern einen Tee damit auf oder produzieren Öle und Fußbäder mit dem Gewächs.

Typische Anwendungsgebiete

  • Entzündungen der Blase,
  • Durchblutungsstörungen,
  • Übelkeit und Verdauungsprobleme,
  • Bauchspeicheldrüsenfunktionsschwäche,
  • Gebärmutterkrämpfe,
  • Entzündungen der Eierstöcke,
  • schmerzhafte oder unregelmäßige Monatsblutung,
  • Neuralgien,
  • Nervosität und Schlafstörungen,
  • Depressionen und Neurosen.

Die Bitterstoffe wirken laut Studien positiv auf den Verdauungstrakt. Die Wirkung in den anderen Anwendungsgebieten ist unzureichend erforscht oder nicht wissenschaftlich belegt. Dennoch gilt Beifuß als Heilpflanze. Der einjährige Beifuß (Artemisia annua) aus China unterscheidet sich von der europäischen Pflanze. Er wird bei Malaria eingesetzt. In der Forschung gilt er als potenzielles Krebsmittel.

Man darf die Pflanze weder überdosieren, noch bei Fieber einnehmen. In der Frühschwangerschaft ist dringend von der Anwendung abzuraten. Es droht durch seine Wirkung auf Gebärmutter und Durchblutung eine Fehlgeburt. Bei einigen Menschen löst die Pflanze allergische Reaktionen und Asthma aus. Den europäischen Beifuß sollten Sie nicht über eine längere Zeit als Aufguss trinken. Als Kur empfiehlt sich eine Anwendungsdauer von maximal sechs Wochen mit einer strikten dreiwöchigen Pause vor der nächsten Anwendung. Fragen Sie bitte im Zweifelsfall Ihren Arzt, ob eine Einnahme unbedenklich ist.

Ernten und verwenden

Im Sommer können Sie die blühende Pflanze ernten. Dazu schneiden Sie ihn etwa 15 Zentimeter über dem Boden ab und hängt ihn anschließend mit den Blüten nach unten zum Trocknen auf. Blüten, Blätter und der dünne Stängel werden vom Hauptstamm entfernt und weiter zum Trocknen aufbewahrt. Für einen Beifußtee verwenden Sie vorwiegend die Blätter. Das Gewächs ist relativ genügsam. Es lässt sich gut im eigenen Garten anpflanzen und kommt dort auch mit kargen Böden gut zurecht. Da sich die Pflanze recht schnell verbreitet, gilt sie als Unkraut und ist im Gartenhandel nicht erhältlich.

Beifußtee: Zubereitung als Aufguss

Für einen Aufguss nehmen Sie einen Teelöffel voll Blätter. Übergießen Sie diese mit kochendem Wasser. Lassen Sie die Mischung ungefähr drei Minuten ziehen. Seihen Sie den Aufguss ab. Wie bei Kräutertee üblich: Sie trinken den Beifußtee idealerweise ungesüßt und in kleinen Schlucken.

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