Bockshornklee-Tee

Kräutertee ist gut

Bockshornklee (Trigonella foenum graecum) gehört zu der Familie der Schmetterlingsblütler: Leguminosae (Fabaceae). Er ist in ganz Südosteuropa, in Nordafrika, Vorderasien und Indien verbreitet. Die Pflanze trägt auch den Namen griechisches Heu, weil ihn die alten Griechen aus Ägypten nach Europa brachten und ihn in ihrer Heilkunde sehr in Ehren hielten. Plinius und Galen beschrieben seine Vorzüge bei inneren und äußeren Anwendung. Der Samen der Pflanze wurde auch als altes Hausmittel eingesetzt. Im Mittelalter behandelten die Mönche in ihren Klöstern, ihre Leber- und Nierenleiden mit Bockshornklee. Karl der Große hatte den Anbau des Gewächses befohlen. Damit wurde er erstmals kultiviert. Denn vorher hatte man ihn überall, wo er wild wuchs, gesammelt.

Heute werden die jungen Triebe des Bockshornklees, bevorzugt in Amerika und Australien, sogar als Delikatessgemüse (Hülsenfruchtform) verwendet. Der Samen der Pflanze hat einen starken und würzigen Duft und ist häufig in falschen Currys enthalten. Die Körner wachsen in einer halbmondförmigen Samenhülse.

Die Würz- und Heilpflanze

Die Pflanze wird als Futter- und Heilpflanze auf den Feldern angebaut. Normalerweise wird das Gewächs vor allem im Mittelmeergebiet großflächig gepflanzt. Aber man kann sie auch in geschützten Lagen und kalkhaltigen Böden, in nördlichen Regionen finden. Im Frühling bilden sich aus der Saat aufrechte Stängel mit drei Blättern und gelben bis violett- farbigen Blüten. Die Frucht ist eine schlanke Hülse mit gelben Samen. Die Blütezeit ist von April bis Mai.

Erntezeit ist von Juli bis August. Es werden hauptsächlich die Samen gesammelt. Diese werden laut Arzneibüchern in getrockneter, grob pulverisierter Form verwendet. Die getrockneten Blätter und Samen kann man auch vorsichtig dosiert als aromatisches Gewürz zu vielen blähenden Speisen wie Kohlgerichten, Eintöpfen und Gulasch etc. beigeben. Sie geben auch Gebäck, wie Käsestangen, Käseplätzchen und Aufläufen eine außergewöhnliche und pikante Note.

Vorsicht: Wie die meisten Vertreter aus der Familie der Leguminosen enthält der Bockshornklee in rohem Zustand unbekömmliche Substanzen. Wie bei vielen Hülsenfrüchten gilt: Die Pflanze darf nicht roh konsumiert werden. Die Blätter und Samen müssen immer abgekocht oder heiß überbrüht verwendet werden.

Inhaltsstoffe

Die Samen enthalten eine geballte Ladung an Nährstoffen. Diese setzen sich aus Kohlenhydraten, vielen Ballaststoffen, Schleimstoffen, Eiweiß und hochwertigen Fetten zusammen. Der ungewöhnlich hohe Vitamin-C-Gehalt ist bemerkenswert. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind verschiedene Enzyme, essentielle Aminosäuren (wie Lysin), Cholin, Vitamin E, Beta- Carotin, Mineralstoffe wie Kupfer, Flavonoide, Saponine und ein hoher Anteil an ätherischen Ölen, sowie Trigonellin.

Bockshornklee-Samentee: Anwendung

In der indischen Ayurveda-Medizin ist der Samenaufguss schon seit Jahrhunderten bekannt. Er wurde zur Appetitanregung, zur Förderung der Verdauung und sogar gegen frühzeitiges Ergrauen der Haare angewendet. Auch hierzulande ist er in der Volksmedizin schon länger bekannt. Pfarrer Kneipp machte aus der Pflanze einen Breiumschlag zur äußerlichen Anwendung gegen Geschwüre. Er kochte die Samenkörner mit etwas Wasser zu Brei und diese Masse trug er auf die betroffene Stelle wie eine Salbe auf. Außerdem wurde der Absud der abgekochten und schleimhaltigen Samen als Hustenmittel angewendet.

  • Einige Heilpraktiker und Naturärzte raten, den Bockshornklee-Tee zu trinken, damit verschleimten Atemwege gereinigt werden. Besonders für Raucher ist der Aufguss entsprechend zu empfehlen.
  • Der Tee unterstützt angeblich die Sauerstoffoptimierung. Die in der Pflanze enthaltene Eiweißzusammensetzung und der hohe Kupfergehalt sowie die Verwertung von Eisen fördert den Aufbau der roten Blutkörperchen. Die Folge soll eine Verbesserung der Zellversorgung mit Sauerstoff im Blut sein.
  • Bei Herz- Kreislauferkrankungen sind die im Bockshornklee enthaltenen Saponine möglicherweise gute Stoffwechselregler. Durch die Saponine kann das körpereigene Cholesterin langsamer abgebaut werden. Außerdem wird den Saponinen eine immunstimulierende, ein antidiabetischer und blutzuckersenkender Effekt zugeschrieben. Dennoch wird eine Tasse Tee niemanden heilen.
  • Der im Bockshornkleesamen enthaltene Wirkstoff Trigonellin soll angeblich den Haarausfall verzögern und den Haarwuchs sogar fördern. And auch Schuppen und Kopfhautekzeme können angeblich verschwinden.

Bockshornklee-Tee zubereiten

Übergießen Sie zwei Esslöffel pulverisierten Samen des Bockshornklees mit einem Viertelliter kalten Wasser und lassen es drei Stunden stehen. Danach kochen Sie es kurz auf und sieben den Sud ab. Den nun trinkwarmen Tee können Sie genießen. Je nach Geschmack lässt er sich mit etwas Honig oder Sirup süßen. Bis zu drei Tassen täglich sind möglich. Sie können mit dem Aufguss auch – ohne Süßmittel – gurgeln.

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