Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist seit mehr als 2000 Jahren als sehr wirksame Heilpflanze bekannt.Es ist heute Bestandteil von Arzneimitteln. Es kann sowohl beim Menschen als auch bei Tieren angewandt werden. Der Name der Pflanze stammt von dem Johanni-Tag ab, das ist der 24 Juni. In den Tagen um die Sommerwende öffnet die Pflanze ihre gelben Blüten und entfaltet seine volle Wirkung.
Das Johanniskraut wächst an Wegrändern, an lichten Plätzen unter Büschen und an Böschungen. Die Pflanze wird zwischen 60 cm und einem Meter groß. Sie wächst bevorzugt in Mitteleuropa, ist aber auch in anderen Erdteilen wie Australien, Ostasien und Süd- und Mittelamerika anzutreffen. Inzwischen ist sie auch in vielen Gärten heimisch. Die Pflanze lässt sich in der Zeit von Ende Juni bis September ernten. Nach der Ernte wird sie an einem schattigen Platz getrocknet. Sie können aber auch die frischen Blätter und Blüten nutzen, um daraus einen Tee zuzubereiten.
Die volkstümliche Namen für das Johanniskraut sind: Frauenkraut, Mannsblut, Hexenkraut, Sonnenwendkraut oder auch Johannisblut.
Anwendungsgebiet
Johanniskraut kann innerlich und äußerlich angewandt werden. Es gilt heute als bestes pflanzliches Mittel gegen Depressionen. Es wirkt am besten bei einer Therapie, die über mehrere Wochen oder sogar Monate geht. Es wird eingesetzt bei:
- Depressionen,
- auftretenden Stimmungsschwankungen,
- Verstimmungszuständen
- Angst,
- innere Unruhe und Nervosität,
- Verdauungsproblemen.
Der Pflanze werden antibiotische, antivirale und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Äußerlich angewandt kann es zur Wundheilung beitragen. Präparate gibt es als Aufguss und Extrakt in Form von Dragees, Tabletten oder Kapseln. Teilweise sind die Präparate rezeptpflichtig, einige sind auch frei verkäuflich.
Inhaltsstoffe
Die Wirkung beruht vorrangig auf den ätherischen Ölen, die die Pflanze enthält. Johanniskraut enthält im wesentlichen die folgenden Inhaltstoffe:
- Ätherische Öle,
- Bitterstoffe,
- Gerbstoffe,
- Catechingerbstoffe,
- Flavonolglykoside (Hyperosid, Rutin, Quercitrin, Hypericin, Pseudohypericin),
- Phloroglucinderivate (Hperforin).
Nebenwirkungen
Bei bekannter Lichtüberempfindlichkeit der Haut sollten Sie Johanniskraut nicht einnehmen. Denn es können sich auch bei hellhäutigen Personen sonnenbrandähnlichen Entzündungen der Haut ergeben. Allgemein geht man davon aus, dass die enthaltenen Wirkstoffe die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Bei längerer Einnahme von Johanniskraut – ganz gleich in welcher Form – sollten Sie besser vor starken Sonnenbestrahlung schützen.
Ebenfalls sollten Sie sich vor Einnahme der Mittel oder Genuss des Tees umfassend über Nebenwirkungen und die Verträglichkeit mit anderen Medikamenten informieren. Es wird auch vereinzelt davon berichtet, dass sich Kontraindikationen zwischen Johanniskraut und anderen Medikamenten ergeben. Bei Kindern unter zwölf Jahren ist von der Einnahme abzuraten.
Wichtig: Sprechen Sie die Einnahme und auch das Trinken des Tees unbedingt mit Ihrem Arzt ab!
Zubereitung: Johanniskrauttee herstellen
Für den Johanniskrauttee werden die Blüten und Blätter genutzt. Trinken Sie morgens und abends jeweils ein bis zwei Tassen Tee. Um eine Wirkung zu erzielen, wird empfohlen, den Aufguss über mehrere Wochen oder Monate trinken.
So gehen Sie bei der Zubereitung vor:
- Brühen Sie jede Tasse Tee frisch auf.
- Im Sommer geben Sie eine Handvoll frisches Johanniskraut in die Tasse.
- Sie können auch zwei Teelöffel getrocknete Johanniskrautblüten nehmen.
- Übergießen Sie den Tee mit kochendem Wasser.
- Zehn Minuten ziehen lassen
- Danach können Sie den Tee mit Honig süßen.