Spitzwegerichtee

Spitzwegerich Tee

Der Spitzwegerich (lateinischer Name: Plantago lanceolata) zählt zu der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Er ist eine Heilpflanze. Da er ganz unscheinbar am Wegesrand wächst, übersieht man ihn schnell und qualifiziert in zu Unrecht als Unkraut ab.

Schon die alten Germanen haben die Heilkraft des Krauts früh erkannt und selbst Paracelsus hat die Pflanze als heilend erwähnt. Früher legten die Menschen einige Blätter davon in die Schuhe, um die Füße zu entspannen. In Ausgrabungen hat man Pflanzen und Pollenreste gefunden, die eine jahrhundertelange Anwendung des Krauts nachwiesen. Die Wissenschaft hat inzwischen die Heilkraft der Pflanze bestätigt. Von der Antike bis zur Neuzeit schätzte man das Gewächs zur Behandlung von Wunden, Insektenstichen, Tierbissen, Zahn- und Ohrenschmerzen und Erkältungssymptomen im Mundraum.

Die volkstümlichen Namen des Spitzwegerichs

Den Spitzwegerich kennt man auch noch unter den volkstümlichen Namen, wie Heilwegerich, Heufressa, Hundsrippen, Lägenblatt, Lämmerzunge, Lungenblattl, Rippenkraut, Schafzunge, Schlangenzunge, Spießkraut, Spitzfederich, Spitz-Wegeblatt, Wegbreite, Wegreich und Wegtritt. Da die Pflanze unter anderem an Wegrändern zu Hause ist, leitet sich der zweite Teil des Namens vermutlich aus dem althochdeutschen Wort „rich“ ab, was König bedeutet und zusammengesetzt „König des Weges“ beschreibt.

Die Pflanze

Der Spitzwegerich ist eine weit verbreitete, mehrjährige Pflanze. Sie hat bis zu 20 bis 40 cm lange Blättern. Die lanzenähnliche Form der Blätter gab der Pflanze den lateinischen Namen „lanceola“ (kleine Lanze). Aus den grundsätzlichen Blattrosetten treiben aufrechte Stängel, die 10 bis 40 cm hoch werden. Die Pflanze trägt unscheinbare, braune Blüten, die am Ende in Ähren stehen. Unterhalb der Blüten befinden sich auffallende, abstehende Staubblätter. Der Geschmack des Krauts ist schleimig, salzig und etwas bitter.

Inhaltsstoffe und Anwendung

Der Spitzwegerich ist im Jahr 2014 als Arzneipflanze des Jahres gewählt worden.

Im oberirdischen Teil des Krautes (Plantaginis lanceolatae herba) eind die Wirkstoffe Iridoidglykoside, Phenylethanoide, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Flavonoide und Kaffeesäurederivate enthalten. Diese Substanzen wirken gegen Bakterien (antibakteriell), adstringierend (zusammenziehend) auf die Schleimhäute, reizmildernd, entzündungshemmend, wundheilungsfördernd. Somit soll die Pflanze gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum und bei Katarrhen der Luftwege bei trockenem Husten, bei Wunden, Insektenstichen und Entzündungen der Haut wirken. Die Stoffe sollen außerdem blutdrucksenkend, bronchienerweiternd, leicht abführend wirken.

Zu medizinischen Zwecken werden die oberirdischen Pflanzenteile in der Blütezeit geerntet, die man entweder frisch oder getrocknet verarbeitet. Durch seine antibiotische Wirkung gehört das Kraut zu den am meisten eingesetzten Heilpflanzen. Diese antibiotische Wirkung ist sogar wissenschaftlich bewiesen und auf den enthaltenen sekundären Pflanzenstoff Aucubin zurückzuführen. Das Kraut soll besonders bei Husten, Lungen und Bronchialleiden wirken. Besonders gut eignet er sich als Bestandteil von Hustentee. Das Kraut lässt sich außerdem zerkaut auf frische Wunden legen. So soll er gegen Infektion helfen.

Grundrezept für Spitzwegerichtee

Um einen Aufguss aus dem Kraut zu produzieren, übergießen Sie zwei Teelöffel getrocknete Spitzwegerichblätter mit einem viertel Liter kochendes Wasser und lassen den Tee zehn Minuten ziehen. Danach seihen Sie den Aufguss ab. Als Empfehlung gelten bei Atembeschwerden bis zu drei Tassen täglich frisch zubereiteter Tee mit einem Teelöffel Honig. Es gibt die erforderlichen Blätter in der Apotheke oder im Reformhaus, oder schon fertig als Aufgussbeutel zu kaufen.

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