Für die Zubereitung von grünem Tee sind vor allem die nachfolgend beschriebenen Faktoren ausschlaggebend. Die richtige Dosierung, das richtige Wasser und das perfekte Aufbrühen des grünen Tees. Der allerwichtigste Faktor dabei ist allerdings die Qualität des Tees. Die falsche Zubereitung lässt ihn fade oder bitter schmecken. Zum richtigen Genuss gehört aber noch mehr: die Umgebung und die Menschen mit denen man den Tee trinkt, die Art der Teezubereitung und natürlich auch das richtige Teeservice, nämlich die Teetassen und die Teekanne. Die Japaner haben eine ganze Zeremonie zu diesem Thema kultiviert.
Welche Menge auf einen Liter?
Natürlich ist es auch vom Einzelnen abhängig, ob er den Tee lieber stärker oder schwächer im Geschmack zubereiten möchte. Normalerweise geht man davon aus, dass man pro Tasse etwa einen Teelöffel mit frischen grünen Teeblättern nehmen sollte. Auf einen Liter Wasser kommen ca. 12 Gramm. Man kann das exakt abiwegen oder ca. 3 bis 4 Teelöffel abmessen. Das sind natürlich nur grobe Richtwerte, die abhängig vom eigenen Geschmack und den verwendeten Teesorten variieren kann. Wichtig ist jedoch: Die Blätter sollten zuerst mit lauwarmem Wasser abgewaschen werden, um eventuell vorhandenen Schmutz abzuwaschen. Der Qualität schadet dieses „Vorwässern“ nicht.
Welches Wasser für den perfekten Genuss?
Idealerweise gehört reines Quellwasser aus den Bergen Japans oder Chinas zur Zubereitung von frischem Tee. In Deutschland funktioniert das natürlich kaum. Dennoch gibt es einiges zu beachten. Für die Zubereitung sollten Sie möglichst weiches Wasser verwenden (bis zu einem Härtegrad von 10). Das Wasser sollte wenig Kalk und Chlor enthalten, damit sich das Aroma voll entfalten kann. Wenn das nicht möglich ist, weil das Leitungswasser zum Beispiel hart oder kalkig ist, leisten Wasserfilter einen guten Dienst, um die Qualität des Aufgusses wesentlich zu verbessern.
Hinweis: Neueste Tests zeigen, dass diese Filter möglicherweise wegen der Filtersubstanzen und sich sammelnden Bakterien bedenklich sind. Wir selbst haben jedoch gute Erfahrungen mit den handelsüblichen Wasserfiltern gemacht.
Schwarzer Tee sollte heiß aufgebrüht werden, damit er sein volles Aroma entfalten kann. Der grüne Tee liebt es dagegen nicht ganz so heiß. Kochen Sie das Teewasser auf und lassen Sie es dann auf eine Temperatur von 70 bis 90 Grad abkühlen. Bei feineren Teesorten sollten Sie das Wasser auf 70 Grad abkühlen lassen. Ist das Wasser zu heiß, dann zersetzen sich die Wirkstoffe und der Tee schmeckt bitter. Ist das Wasser zu kalt (weniger als 50 Grad), dann können wertvolle Inhaltsstoffe des Tees beim Aufguss nicht gelöst werden.
Denken Sie daran: Schütten Sie niemals kochendes Wasser über den grünen Tee. Kochendes Wasser braucht ca. 10 Minuten um auf 80-90 Grad abzukühlen und ca. 20 Minuten um auf ca. 70 Grad abzukühlen.
Grünen Tee richtig aufgießen
- Eine der Zubereitungsarten besteht darin, dass man den grünen Tee mit heißem Wasser übergießt und ihn 30 bis 60 Sekunden ziehen lässt. Dieser erste Aufguss wird anschließend weggeschüttet. Der Tee wird (so nennt der Fachmann das) gewaschen oder geöffnet.
- Den zweiten Aufguss sollte man 3 Minuten ziehen lassen, bevor man ihn trinkt. Der zweite Aufguss hat jetzt weniger Koffein/Tein. Dafür ist er aber magenfreundlicher und wirkt beruhigend. Ein guter Tipp, wenn man vor dem zu Bett gehen Tee trinken möchte.
- Sorten mit frischen Blättern kann man bis zu dreimal aufgießen. Soll das Heißgetränk anregend sein, lassen Sie ihn beim ersten Aufguss 60 bis 90 Sekunden ziehen und trinken ihn gleich.
- Grüner Tee braucht nicht so lange zu ziehen, wie schwarzer Tee. Die Inhaltsstoffe können schneller ins heiße Wasser übergehen. Die genauen Ziehzeiten sind abhängig vom eigenen Geschmack, der gewünschten Wirkung und der Teesorte.
- Die Teekanne und Teetasse sollten Sie immer vorwärmen. Dazu können Sie heeißes Wasser in die Teekanne und die Teetasse gießen (und vor dem Aufguss entfernen!).
Sencha: Zubereitung in einer kleinen Teekanne
Beim Sencha füllen Sie eine kleine Teekanne zur Hälfte mit Tee auf. Dann gießen Sie den Tee mit heißem Wasser auf und lassen den Tee 3 Minuten ziehen. Die Teeblätter bleiben in der Teekanne. Wird der Tee zu herb, dann wird heißes Wasser nachgefüllt. Die Japaner nutzen spezielle Sencha-Kannen und kleine Teeschalen, in die der Sencha nach dem Ziehen komplett abgegossen wird.
Zubereitung mit zwei Teekannen
Gießen Sie das Wasser auf die Blätter in der ersten Teekanne. Nach dem Ziehen füllen Sie den Tee in die zweite vorgewärmte Teekanne komplett um. In der ersten Kanne können Sie nun den grünen Tee ein zweites oder drittes Mal aufgießen. Beim zweiten und dritten Aufguss sollten Sie den Sud etwas kürzer und bei dem vierten Aufguss wieder etwas länger ziehen lassen.
Zubereitung mit kaltem Wasser
Eine Variante ist kalter grüner Tee. Gießen Sie die Blätter in einem Gefäß mit kaltem Wasser auf. Das Gefäß wird verschlossen und sollte ca. 10 bis 12 Stunden im Kühlschrank ziehen. Durch den kalten Aufguss werden weniger Catechine aus den Blättern des grünen Tees herausgelöst. Die Aminosäuren und das Koffein lösen sich jedoch durch die lange zeit dennoch. Durch den kalten und langen Aufguss wirkt der grüne Tee erfrischend.